Projekt Nachhaltigkeit am GRG3 Radetzkystraße

Im Jahr 2015 wurde von der UN die globale Agenda 2030 für Nachhaltigkeit beschlossen. Im Jahr 2018 haben die 3. C, die 6. A/6. B, die 7. A/7. B sowie die 8. Klassen an Klassenprojekten, Workshops und/oder einer Diskussion im Festsaal mit geladenen ExpertInnen teilgenommen und sich sowohl individuell, als auch in Gruppen mit dem Thema Nachhaltigkeit und dem Erreichen der SDG‘ s auseinandergesetzt.

In der Unterstufe:

Die 3. C hat während des BE-Unterrichts im Herbst an der WORLDS LARGEST LESSON mitgemacht. Die Herausforderung lag darin, den Schüler_innen die Nachhaltigkeitsziele der UN als alltägliche Problematik eines/einer Jeden verständlich zu machen, die Schwierigkeiten in der eigenen erfahrbaren Umwelt zu verorten und individuelle Strategien zu Lösungen zu entwickeln. Dazu wurden alle Ziele durch einen von der UN zur Verfügung gestellten Animationsfilm in der Klasse veranschaulicht und anschließend mit den Schüler_innen diskutiert. Die Schüler_innen teilten sich anschließend in Gruppen auf, um die ihrer Meinung nach wichtigsten Themen einzugrenzen. Es wurden Ideen für die Gemeinde individuell und danach in Gruppen ausgewählt; unrealistische Vorschläge wurden bei einer Präsentation überworfen. Durch einen zweiteiligen Spaziergang im Grätzl machten wir uns einen direkten Eindruck davon, welche Nachhaltigkeitsaufgaben in der Nähe der Schule und in der Schule direkt als notwendig erschienen. Die Schüler_innen machten qualitative Interviews zur Mobilität mit Mitarbeiter_innen des Ministeriums, zur Verschmutzung des Wassers mit Feuerwehrmännern während eines Einsatzes und mit Touristen, Anrainern und Servicemitarbeitern am Schwedenplatz. Zurück im Unterricht haben die Schüler_innen eine kollektive Idee zum Problem Armut entwickelt: Mehrere Spardosen wurden gebaut, die in der Schule aufgestellt worden sind. Das von der Schulgemeinschaft gespendete Kleingeld geht an eine gemeinnützige Organisation, die sich in Griechenland um das Wohl von unbegleiteten Flüchtlingskindern kümmert.

Schüler_iInnen der 3. C schildern ihre Eindrücke zur Längsten Unterrichtsstunde der Welt.

-In der Klasse-

 „Es hat mich begeistert, dass sich die meisten Schüler_innen für die Nachhaltigkeitsziele interessiert haben, als wir sie in der Klasse besprochen haben. Bei einem gemeinsamen Brainstorming wie man z. B. Armut bekämpfen kann, haben meine Mitschüler_innen viele Ideen gehabt. Die Schüler_innen haben ihre Einfälle untereinander auch als gut empfunden und waren sofort für eine Umsetzung zu haben. Insgesamt gibt es 17 Nachhaltigkeitsziele. Wir teilten uns in Kleingruppen mit drei bis vier Schüler_innen auf; in der Gruppe musste man sich für das Thema entscheiden, für welches man an meisten „brennt“. Die Meisten haben sich für Armut interessiert. Darum haben wir in einer der kommenden Wochen einen Spaziergang im Bezirk gemacht und danach bei der SHADES Tour in der Innenstadt teilgenommen. So haben wir viel über Armut und das Leben von Obdachlosen erfahren.“

ROSAN BAWAH

-Gespräch mit dem Feuerwehrmann-

"Als wir mit der Klasse beim Donaukanal vorbei gingen, führte die Feuerwehr gerade einen Einsatz durch. Sie säuberten den Kanal von Blättern und Abfall, der im Zufluss stecken geblieben ist.
Am meisten überraschte mich, als die Feuerwehrmänner uns bei einem Gespräch sagten, dass sie solche Einsätze oft durchführen müssen, wenn es stark regnet, da viel Schmutz von der Straße durch das Straßengitter in die Kanäle gelangt."

ARBIAT BILTAJEVA

-Am Schwedenplatz- Aydin

"Wir fanden heraus, dass es versteckte Obdachlosigkeit gibt und sie auf ersten Blick nicht erkennbar ist. Die meisten Obdachlosen sind Männer, die durch ihre Sucht in die Armut schlittern."

In der Oberstufe

Die SchülerInnen der 6. Und 7. Oberstufenklassen hatten im Wintersemester die Möglichkeit, sich durch Workshops den globalen Problemen beim Thema Nachhaltigkeit zu nähern.

Die 6. Klassen bekamen Besuch von ExpertInnen von der NGO Südwind, vertreten durch Susanne Paschke und einem Wissenschaftler vom Institut für Meteorologie der Universität für Bodenkunde Wien, Benjamin Becsi. Beide ExpertInnen machten Experimente und Gruppenspiele, um die SDG-Ziele und aktuelle Phänomene der Erderwärmung verständlicher zu machen. Somit wurde auch unmittelbar für die SchülerInnen ersichtlich, wie der Berufsalltag der ForscherInnen aussieht - ob aus der naturwissenschaftlichen oder auch sozialen Perspektive.

Die 7. Klasse nahm im Rahmen des BE-Unterrichts an einem Workshop mit zwei DokumentarfilmerInnen - Katharina Lampert und Johanna Kirsch - teil. Die zwei KünstlerInnen regten die SchülerInnen an, ihr eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen, und gingen der Frage nach dem Wesentlichen im Leben nach. In ihrem Film „VON HIER AUS“ wurden Personen portraitiert, die sich für einen gesellschaftlichen Ausstieg entschieden und autark in der Natur leben.

SÜDWIND ermöglichte unseren SchülerInnen Tragtaschen aus Biobaumwolle mit eigenen Slogans zur Nachhaltigkeit zu gestalten und in einer nachhaltigen Druckerei zu bedrucken. Somit wurden die SDG’s zu einer tragbaren, wiederverwertbaren Sache gemacht. Zum Abschluss der Workshops fand eine Diskussionsrunde statt, zu der ExpertInnen aus Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft an unsere Schule eingeladen worden sind. Herr Erich Schlenz, Verpackungsingenieur der Fa. HENKEL, gab den SchülerInnen der 7. Klasse einen Crashkurs in Sachen Kunststoffverpackung.

Frau Alge-Koranda, 2. Head of Henkel Cosmetics, Martin Schlatzer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum Globalen Wandels und Nachhaltigkeit an der BOKU, die DokumentarfilmerInnen Johanna Kirsch und Katharina Lampert sowie Oskar Palle, Lehrer an unserer Schule und Ökochemiker, stellten sich nach einer Einführung den Fragen der SchülerInnen und erklärten durch Inputs ihre Stellungnahmen zu Ernährung, Nachhaltigkeit innerhalb eines Konzerns sowie ihre ExpertInnenansichten. SchülerInnen der 6. Und 7. Klasse stellten den DiskussionsteilnehmerInnen ihre direkten Fragen - die Diskussion fand gerade an den Anfängen der Klimastreiks statt. Greta Thunbergs Slogan „The house is on fire“ fand Einzug in unser Schulleben-möge der Zeitgeist der Nachhaltigkeit zu einer realen Änderung  führen!

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