Klimakonferenz als Rollenspiel

Erfahrungsbericht

Vorwort:

Am 2.3.2022 wurde der siebte Jahrgang des Naturwissenschaftlichen Zweigs vom regulären Unterricht freigestellt, um eine Scheinklimakonferenz zu machen, die Schüler wurden in Interessensgruppen unterteilt und mussten als Delegierte ihre Interessen vertreten und gleichzeitig das Klimaziel, eine Temperaturerhöhung von maximal 2°C bis 2100 im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten, erreichen. Die Idee dazu kam von unserem Physikprofessor Oskar Palle, welcher uns damit näherbringen wollte, wie schwer es ist ein gemeinsames Klimaziel, mit der Teilnahme verschiedensten Interessensgruppen, zu erreichen. Ausgestattet wurden wir mit Informationsblättern über unsere Gruppen, Präsentationsmaterial und einen Gruppenausweis mit unserem jeweiligen Symbol. Vorbereitet wurde alles von Professor Palle, welcher auch als Vorsitzender des Klimarats mitmachte. Andere Lehrer konnten als unabhängige Reporter, mit passendem Reporterausweis, teilnehmen.

Wichtig sei noch angemerkt, dass wir diesen Bericht aus unserer Perspektive verfassen, also teils aus der Perspektive von Climate Hawks und Renewable Energy.

Die Interessensgruppen:

Climate Hawks: Klimaaktivisten

Carbon Pricing: Staatenverbund aus den größten CO2-Verbrauchern

Land & Agriculture: Interessensvertreter von Landwirten

Energy Efficiency: Vertreter der Infrastruktur

Renewable Energy: Vertreter der Erneuerbaren Energie

Conventional Energy: Delegierte der fossilen Brennstoffe

Ablauf:

Die Konferenz begann mit einer, vom Kommissionspräsidenten Jan-Claude Juncker inspirierten, Rede von unserem Vorsitzenden, in der er uns den Ernst der Lage verdeutlichte und uns den Anlass dieser Konferenz erläuterte. Das zentrale Ziel war die Erderwärmung auf unter +2°C bzw. unter +1,5°C zu limitieren. Ein weiteres Ziel der Verhandlungen war sich auf eine adäquate CO2-Steuer inklusive deren Reinvestition zu einigen.

Danach begann die Erste von drei Verhandlungsrunden, diese Runde lief ausgesprochen gut, es wurde viel diskutiert und es wurden schon frühe Versprechungen zwischen den Delegierten gemacht. Das erfreuliche Erstergebnis war, dass wir die Erwärmung schon auf +2°C dämmen konnten.

Die zweite Verhandlungsrunde lief weniger gut, denn das Ergebnis der Ersten war zwar ein guter erster Schritt, aber um das ideale Ziel zu erreichen, mussten die meisten ernstere Zugeständnisse leisten. Vor allem der Gruppe Conventional Energy sind die, ihrer Meinung nach, zu hohen CO2-Preise sauer aufgestoßen, was sie dazu brachte viele ihrer Maßnahmen zu lockern und so die Erwärmung wieder weit über +2°C brachte.

Nach dem problematischen Ergebnis der zweiten Runde kam es zu größeren Diskussionen, bei der sich alle Parteien kompromissbereiter zeigten. Die Ergebnisse dieser Verhandlungen haben Früchte getragen und wir konnten die Erderwärmung auf +1,6°C bringen. Die CO2-Steuer am Ende betrug 80$/Tonne CO2, verglichen mit dem ersten Vorschlag von Conventional Energy 15$-20$ und von Renewable Energy 120$ war das Endergebnis akzeptabel. Obwohl wir mit der Menge der Steuern annähernd zufrieden waren, lässt sich über deren Verteilung streiten, die Bevölkerung, welche die Steuer mit am stärksten treffen würde, bekam nur ca. 10% der Einnahmen, wobei der Staatshaushalt eine viel größere Menge bekam.

Fazit:

Abschließend lässt sich noch sagen, dass uns dieses Projekt sehr gefiel und uns damit die Machtverhältnisse in diesen Verhandlungen nähergebracht wurden. Deshalb würden wir es unterstützen, wenn ähnliche Projekte auch in anderen Jahrgängen durchgeführt werden. Am Schluss wollen wir uns einmal bei allen Beteiligten bedanken, insbesondere, dafür, dass uns der Herr Professor so gut in unsere Rollen gebracht hat.

 

Mustapha Iftahy 7C, Magdalena Schindler 7B